Stiftung Werner-von-Siemens-Ring | Neue Gedenktafel erinnert an Technikpioniere Carl Engler und Hans Bunte

Neue Gedenktafel erinnert an Technikpioniere Carl Engler und Hans Bunte

Im Rahmen der gasfachlichen Aussprachetagung GAT 2007 in Karlsruhe hat die Stiftung Werner-von- Siemens-Ring eine neue Gedenktafel enthüllt. Die Tafel ehrt das Andenken von Prof. Dr. Carl Engler und Prof. Dr. Hans Bunte, zweier Pioniere der Technikwissenschaften, die mit ihrem Wirken die Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis verschoben haben.

Hier können Sie den Bericht über die Enthüllung der Gedenktafel nachlesen.
Hier können Sie die Ansprache zur Enthüllung nachlesen.


Carl Engler, 1876 als ordentlicher Professor der chemischen Technologie an die TH Karlsruhe berufen, hatte dort 1880 die Chemisch-Technische Prüfungs- und Versuchsanstalt gegründet; 1887 veranlasste er die Berufung von Hans Bunte als ordentlichen Professor für chemische Technologie an die TH, wo dieser ein „mustergültig eingerichtetes Laboratorium für die Untersuchung von Brennstoffen und der bei ihrer Entgasung gewonnenen Nebenprodukte“ schuf. Auf Buntes Initiative hin errichtete der DVGW vor 100 Jahren in Karlsruhe seine „Lehr- und Versuchsgasanstalt“.

Das heutige Engler-Bunte-Institut ist hervorgegangen aus der Vereinigung des Instituts für Gastechnik, Feuerungstechnik und Wasserchemie (so der Name nach 1957) und dem 1949 gegründeten Carl-Engler- und Hans-Bunte-Institut für Mineralöl- und Kohleforschung.


Gedenktafel am Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe

Inschrift:

Das Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe (TH) trägt den Namen zu Ehren seiner Lehrstuhlinhaber

Prof. Dr. phil. Carl Engler
Wirkl. Geheimer Rat, Dr.-Ing. e. h. mult., Dr. phil. nat. h. c.
* 5.1.1842  + 7.2.1925
Begründer der Erdölwissenschaft und –forschung in Deutschland
Gründer der chemisch-technischen Prüfungs- und Versuchsanstalt

Prof. Dr. phil. Hans Bunte
Geheimer Rat, Dr.-Ing. e. h. mult.
*25.12.1848  + 17.8.1925
Pionier der technisch-wissenschaftlichen Behandlung der Gaserzeugung aus Kohle
Gründer der Lehr- und Versuchsgasanstalt des DVGW (Gasinstitut)

Stiftung Werner-von-Siemens-Ring
zum 100-jährigen Bestehen des Gasinstituts,
aufgegangen im Engler-Bunte-Institut


CARL Oswald Viktor ENGLER

* 5. Januar 1842 in Weisweil  + 7. Februar 1925 in Karlsruhe

Ab 1859 Studium der Chemie am Polytechnikum Karlsruhe. 1863 Stelle als wissenschaftlicher Assistent. 1864 Promotion an der Universität Freiburg zum Dr. phil promoviert. Dort nach seiner Habilitation Lehre von 1867 bis 1872 als Privatdozent. Seit 1872 außerordentlicher Professor für Chemie an der Universität Halle (Saale). 1872 und 1874 Veröffentlichung des zweibändigen Handbuchs der technischen Chemie. 1876 ordentlicher Professor für chemische Technologie und Direktor des chemisch-technischen Laboratoriums der Polytechnischen Schule Karlsruhe. Ab 1885 Technische Hochschule Karlsruhe. Ab 1887 dort Professor für Chemie sowie Direktor der TH Karlsruhe. 1870 veröffentlichte er zusammen mit Adolph Emmerling, einem Schüler von Adolf von Baeyer eine Arbeit, in der die beiden erstmals über die Bildung von Spuren des Indigo aus einem Material berichteten, das nicht aus Indigo abgeleitet ist.

Ab 1884 wandte er sich der Erdölchemie zu. 1885 Studienreise in das Erdöl-Fördergebiet im Kaukasus, später in den Nahen Osten (Ägypten) sowie nach Nordamerika. Zusammen mit H. von Hofer gab er 1919 das sechsbändige Werk „Das Erdöl – Seine Physik, Chemie, Geologie, Technologie und sein Wirtschaftsbetrieb“ heraus. Politisch engagierte Engler sich bei der Nationalliberalen Partei und saß als deren Vertreter von 1887 bis 1890 im Reichstag, von 1890 bis 1904 in der Ersten Kammer der badischen Landstände.

Ab 1903 Mitglied im Aufsichtsrat der BASF, wo er unter anderem Einfluss nahm auf die Entwicklung der Ammoniaksynthese nach Haber-Bosch.


HANS Hugo Christian BUNTE

* 25. Dezember 1848  + 17. August 1925

Ab 1866 Studium der Chemie, Physik und Mathematik an der Polytechnischen Schule in Stuttgart. Fortsetzung des Studiums in Heidelberg und Erlangen. Promotion 1869 in Erlangen. Danach Privatassistenz bei Erlenmeyer in München. 1872 Habilitation. Ab 1874 (bis 1876 versuchsweise) Mitarbeiter N.H. Schillings bei der Münchner Gasbeleuchtungsgesellschaft. 1878 Übernahme der Leitung der Heizversuchsanstalt. 1879-1881 Schaffung der Grundlagen der Heiztechnik und der modernen Wärmewirtschaft. 1882/83 Wahl zum Vorsitzenden und nachfolgend Generalsekretär des Deutschen Vereins von Gasfachmännern. 1884 Niederlegung der Tätigkeit als Privantdozent in München. Ab 1887 Professor für chemische Technologie an der Technischen Hochschule Karlsruhe. 1907 Gründung des Gasinstituts in Karlsruhe (das heutige Engler-Bunte-Institut) auf Buntes Anregung.

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