Stiftung Werner-von-Siemens-Ring | Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht

Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht

Dr. Martin Herrenknecht

* 24. Juni 1942 in Lahr/Schwarzwald

Ringträger der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring

Werdegang

Martin Herrenknecht erhielt mit 21 Jahren das Ingenieur-Diplom in Maschinenbau der Fachhochschule Konstanz. Seine berufliche Laufbahn führt ihn zunächst in die Schweiz, nach Kanada und zurück nach Deutschland. 1971 wurde Martin Herrenknecht Leiter des maschinentechnischen Dienstes der Großbaustelle Huttegg beim Bau des 9 km langen Seelisbergtunnels (Schweiz) mit der damals größten Tunnelbohrmaschine weltweit. 1975 machte er sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig und entwickelt die ersten Maschinentypen MH 1 bis 3 für den mechanisierten Rohrvortrieb. Im Dezember 1977 gründete er die Herrenknecht GmbH im naheliegenden Schwanau. Schritt für Schritt wurden Verfahren und maschinelle Tunnelvortriebstechnik neu- und weiterentwickelt.

Heute ist Herrenknecht weltweiter Technologie- und Marktführer und liefert modernste Tunnelbohranlagen für alle Baugründe und in allen Durchmessern – von 0,10 m bis 19 m. Beim Jahrhundertprojekt Gotthard-Basistunnel bohrten und sicherten vier Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen mehr als 85 km neue Röhre. Der Durchbruch dieses zweimal 57 km langen Tunnels schaffte es im Jahr 2010 sogar auf die Titelseite der New York Times. Im August 2015 wurde mit dem erfolgreichen Durchbruch des Eurasia-Straßentunnels in Istanbul ein weiterer historischer Meilenstein erreicht. Noch nie zuvor ist ein so großer, leistungsfähiger Tunnel unter derart extremen Bedingungen unter Wasser gebaut worden: Am tiefsten Punkt bei 106 m unter dem Bosporus musste der Tunnelbohrer mit 13,66 m Durchmesser einem Druck von bis zu 11 Bar sicher standhalten. Die Geologie entlang der 3,34 km langen Trasse war außergewöhnlich komplex und durchmischt.

Für seine herausragenden Technikentwicklungen wurde er 2015 mit dem Werner-von-Siemens-Ring geehrt.