Foto von Stefan Notter auf einem Flugplatz beim Fernsteuern eines Segelflugzeugs

10 Fragen an Stefan Notter

Die Eleganz des Vogelflugs als Forschungsinspiration

In seiner Forschung zur autonomen Flugsteuerung kombiniert Stefan Notter Künstliche Intelligenz mit klassischen regelungstechnischen und schätztheoretischen Ansätzen. Dabei kommt seine Inspiration aus der Natur. Lesen Sie hier die Antworten auf unsere zehn Fragen an den 2019 als Jungwissenschaftler der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring geehrten Forscher.

  1. Bitte beschreiben Sie Ihre Forschungskarriere in drei Worten.
    Relativ flach verlaufen.
  2. Was hat Ihre Leidenschaft für Ihr Forschungsthema geweckt?
    Die Eleganz des Vogelflugs.
  3. Worin liegt der entscheidende neue Beitrag Ihrer Forschung?
    Im Wegbereiten des Einsatzes von bestärkendem Lernen für reale Herausforderungen in der Flugregelung.
  4. Welche Herausforderungen werden dadurch überwunden?
    Die (Sprach-)Barriere zwischen Regelungstechnik und Künstlicher Intelligenz.
  5. Welche Entwicklung wird in Ihrem Gebiet in den nächsten fünf Jahren unumgänglich?
    Das Voranschreiten des leidigen Trends, jegliche Automatisierung als „Künstliche Intelligenz“ zu vermarkten.
  6. Was verbinden Sie mit dem Werner-von-Siemens-Ring?
    Gute Wissenschaftskommunikation.
  7. Forscher:innen benötigen am dringendsten …
    Kaffee und Birkenstocks.
  8. Welchen Rat würden Sie angehenden Forscher:innen geben?
    Versucht, bei aller (notwendigen) wissenschaftlichen Selbstvermarktung etwas Demut zu bewahren.
  9. Ihr Tipp gegen Frustration:
    Nicht meine Stärke. Schreibt Eure Tipps in die Kommentare. (auf LinkedIn, Anm. d. Red.)
  10. Zehn-Jahres-Ausblick: Was könnte durch Ihre Forschung möglich werden?
    Die überlegte Symbiose klassischer Regelungstechnik mit maschinellem Lernen.


Portraitfoto Stefan Notter

Über Stefan Notter

Stefan Notter arbeitet als Entwicklungsingenieur beim Technologie-Startup H2FLY an der Modellierung und modellbasierten Regelung von Brennstoffzellensystemen. Mit der Entwicklung eines wasserstoffelektrischen Antriebsstrangs für die Luftfahrt trägt H2FLY dazu bei, das Zeitalter des nachhaltigen Flugverkehrs einzuleiten. Das Unternehmen basiert auf der Erfahrung aus über einem Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und Erprobung eines emissionsfreien Antriebssystems.
Bis zu Beginn des Jahres 2023 war Stefan Notter als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Flugmechanik und Regelungstechnik der Universität Stuttgart tätig. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Entwicklung von Regelungsalgorithmen, insbesondere aus dem Bereich des maschinellen Lernens, für autonome Systeme. Vorrangig befasste er sich mit regelungstechnischen Maßnahmen zur Steigerung der Ökoeffizienz von Flächenflugzeugen und deren realer Umsetzung. Neben der intelligenten Ansteuerung (verteilter, hybrid-)elektrischer Flugantriebe entwickelte und demonstrierte Stefan Notter Verfahren zum automatisierten Auffinden und Ausnutzen natürlich auftretender Aufwinde.


Stefan Notter wurde 2019 als Jungwissenschaftler der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur autonomen Flugsteuerung durch das Zusammenführen von Methoden der künstlichen Intelligenz mit klassischen regelungstechnischen und schätztheoretischen Ansätzen ausgezeichnet.