* 4. September 1891 in Pforzheim, † 8. Februar 1942
Der Siemens-Ring wurde Fritz Todt als Schöpfer des Netzes von Autobahnen mit Gestaltung der technischen Anlagen zuerkannt.
Der Siemens-Ring ging 1937 an Fritz Todt, einen frühen Gefolgsmann Hitlers und des Nationalsozialismus, der 1933 zum mächtigen Generalinspekteur des deutschen Straßenwesens geworden war. Wie Unterlagen über die Wahl des Preisträgers zeigen, waren 1936 Fritz Hoffman, der Erfinder des synthetischen Kautschuks, und Friedrich Bergius, der 1931 mit Carl Bosch den Chemie-Nobelpreis erhielt, für den Siemens-Ring nominiert worden. Doch auf Betreiben von Johannes Stark, der seit 1933 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und damit Vorsitzender des Stiftungsrates der Siemens-Ringstiftung war, wurden diese Kandidaten zurückgestellt. 1937 stand die Wahl erneut auf der Tagesordnung, mit nun fünf Kandidaten, von denen einer Fritz Todt war. Die eindeutig politisch motivierte Wahl fiel auf Todt weil „er des Führers großen Gedanken der Schaffung von Reichsautobahnen mit wissenschaftlichen Methoden technisch verwirklicht habe.“
Lebensweg
Todt wurde am 4. September 1891 als Sohn eines Fabrikanten in Pforzheim geboren, wo er 1910 sein Abitur bestand. 1911 begann er ein Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule München, das aber durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. Er setzte sein Studium 1918 fort und schloss es 1920 mit dem Diplom an der Technischen Hochschule Karlsruhe ab. Anschließend trat er in ein Münchner Straßenbauunternehmen ein, wo er bis 1933 blieb und zum Geschäftsführer und technischen Leiter aufstieg. Schon 1922 war er in die NSDAP eingetreten. Nach 1933 nahm seine Karriere einen steilen Verlauf. Er gründete 1938 die Organisation Todt, eine paramilitärische Bautruppe. Ab März 1940 leitete er als Reichsminister für Bewaffnung und Munition die gesamte deutsche Kriegswirtschaft. Am 8. Februar 1942 starb er, als er mit seinem Flugzeug beim Rückflug von einem Besuch bei Hitler in der „Wolfsschanze“ abstürzte. Sein Nachfolger als Reichsminister wurde Albert Speer.
Noch bis in jüngste Zeit hielt sich die Legende vom unpolitischen Technokraten und kompetenten Fachmann Fritz Todt, der den Siemens-Ring ausschließlich für seine Verdienste um den deutschen Autobahnbau erhalten habe. Dieses Bild muss jedoch korrigiert werden.
Lebensweg
1911 – 1913 Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule München
1914 – 1918 Kriegsbedingte Unterbrechung des Studiums
1920 Diplomprüfung an der Technischen Hochschule Karlsruhe
1921 – 1933 Ingenieur bei einem Straßenbauunternehmen, ab 1928 als Technischer Leiter und Geschäftsführer
1931 Promotion zum Dr.-Ing. an der Technischen Hochschule München mit einer Arbeit über Fehlerquellen beim Straßenbau
1933 Ernennung zum Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen
1934 Todt wird Leiter des Hauptamtes für Technik der NSDAP
1937 Ehrung durch Verleihung des Siemens-Ringes
1938 Zusammenfassung der mehr als 300.000 Mitarbeiter in der „Organisation Todt“
1939 Wahl zum Vorsitzenden des Vereins Deutscher Ingenieure
1940 – 1942 Reichsminister für Bewaffnung und Munition
1941 Ernennung zum Generalinspektor für Wasser und Energie