Portraitfoto von Hasso Plattner

Preisträger Hasso Plattner finanziert neuen Campus in Potsdam

Förderung von in Europa nie dagewesener Höhe für eine öffentliche Universität

Eine Multimillionen-Investition in den Forschungsstandort Potsdam – Das ist Hasso Plattners Antwort auf globale Herausforderungen. In einer Pressekonferenz an der Universität Potsdam hat er gemeinsam mit dem Präsidenten der Universität Oliver Günther am Montag, den 2. Juni 2025 weitreichende Pläne vorgestellt, wie die Universität Potsdam in den kommenden zehn Jahren erweitert und zukunftsfähig aufgestellt werden soll.

Im Zentrum der Pläne steht ein neuer Campus am Potsdamer Brauhausberg, der herausragende Studien- und Forschungsbedingungen für ca. 6.000 Studierende bieten soll. Doch auch die drei bestehenden Campi der Universität Potsdam profitieren vom Umbau: Während die Jura und Sozialwissenschaften an den Brauhausberg ziehen, wird der Campus Griebnitzsee vollständig dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) gewidmet. An dem Standort soll so ein europaweit führendes Institut für digitale Wissenschaften wachsen.

Das Projekt wird voraussichtlich eine dreistellige Millionensumme an Finanzierung aus der Hasso Plattner Foundation erhalten.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Universitätspräsident Oliver Günther erklärte Plattner seine Motivation zu dieser im europäischen Raum beispiellosen Förderung: Bereits vor zwanzig Jahren habe er die Vision gehabt, den Brauhausberg – eine seit Ende der Nutzung durch den Brandenburger Landtag bauliche Lücke in Potsdams Zentrum – für die Wissenschaften zu nutzen. Plattner hatte sich lange danach gesehnt, eine eigene Universität zu gründen und resümiert mit Blick auf die jüngst verkündeten Pläne für Potsdam: „Der Kreis meiner Universitätsträume kann sich schließen.“

Wissenschaftsministerin Schüle betont, dass Cybersecurity und Technologiesouveränität von hoher Bedeutung seien, um Deutschlands Zukunft zu sichern. Es brauche Visionäre, die mit der Uni Potsdam an diesen Themen forschen.

Portraitfoto von Hasso Plattner

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Verbesserung der Stellung Deutschlands in der Welt über Ausbildung geht.

Hasso Plattner, Preisträger des Werner-von-Siemens-Rings 2017

Die Pläne sind auch als Reaktion auf die Forschungspolitik unter US-Präsident Trump zu verstehen, von der sich Hasso Plattner bedrückt zeigt. Man will Potsdam durch die Neugestaltung der Universität und des HPI auch für internationale Talente zum attraktiven Wirkungsort machen. Das Gelände am Brauhausberg sei auch aufgrund der Nähe zum Telegrafenberg und den dort angesiedelten außeruniversitären Forschungseinrichtungen ideal.

Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam und stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring, betont, Plattner lasse mit seinem Engagement die öffentliche Universität „hoch leben“ und dass eine derartig umfangreiche private Förderung für eine öffentliche Hochschule in Deutschland und Europa erstmalig seien. Auch im internationalen Vergleich ließen sich die Beispiele an einer Hand abzählen.

Hasso Plattner engagiert sich seit vielen Jahren als Mäzen für und in Potsdam. Mit der Hasso Plattner Foundation gründete er das HPI und finanzierte den Wiederaufbau des Potsdamer Palais Barberini und das Museum Barberini. Für sein Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerschaft von Potsdam. Im Jahr 2017 wurde er für seine Pionierarbeit am digitalen Weltmarkt und sein Engagement als Förderer der Wissenschaften mit dem Werner-von-Siemens-Ring geehrt.