PM: Fünf Werner-von-Siemens-Fellows 2025 ausgezeichnet
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Ditzingen/Berlin, 15. Dezember 2025 – Im Auditorium von TRUMPF in Ditzingen wurden am 12. Dezember fünf herausragende Forschungstalente als Werner-von-Siemens-Fellow 2025 geehrt. Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring würdigt Forscher:innen, die mit ihren Arbeiten schon zu Beginn ihrer Karriere einen außergewöhnlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik in Deutschland leisten.
Die diesjährigen Werner-von-Siemens-Fellows sind:
Dr. Franziska Boenisch, CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, Saarbrücken: Ihre Forschung setzt neue Maßstäbe im Bereich Datenschutz für KI-Modelle. Mit ihrem Ansatz eines flexiblen, nutzerzentrierten Verständnisses von Differential Privacy ermöglicht sie es erstmals, individuelle Datenschutzpräferenzen in das Training großer Sprachmodelle (LLMs) einzubeziehen – ein bedeutender Fortschritt insbesondere für Anwendungen im Gesundheitswesen.
Dr. Elena Jordan, Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Braunschweig: Die Physikerin leistet Pionierarbeit bei der Entwicklung skalierbarer Ionenfallen mit integrierter Nanophotonik, einer Schlüsseltechnologie für Quantensensorik und Quantencomputer. Ihr patentiertes Fallendesign ermöglicht hochpräzise Messungen und eröffnet den Weg für portable Quantensensoren außerhalb spezialisierter Labore.
Dr.-Ing. Martha Kalina, Technische Universität Dresden: Ihre Forschung verbindet Maschinenbau, Werkstoffmechanik und Materialdesign. Mit einem neuen Phasenfeldmodell zur Simulation von Rissinitiierung und -fortschritt schafft sie die Grundlage für präzise Lebensdauerprognosen moderner Werkstoffe. Das Verfahren erlaubt erstmals eine skalierbare, mikroskopisch genaue Analyse von Ermüdungsschäden und unterstützt die Entwicklung langlebiger Materialien.
Dr. Johannes Tiedau, Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Braunschweig: Durch die Realisierung eines resonanten Übergangs im Isotop Thorium-229 gelang ihm ein entscheidender Schritt hin zur ersten optischen Kernuhr. Diese neuartige Uhrengeneration übertrifft die Genauigkeit heutiger Atomuhren und eröffnet neue Perspektiven für fundamentale Tests der Physik und hochpräzise Zeitmessung.
Dr. Taha Soliman, Bosch Research, Renningen: Er entwickelt besonders energie- und flächeneffiziente Hardwarearchitekturen für Künstliche Intelligenz und eingebettete Systeme. Durch innovative Beschleunigungstechniken direkt im Speicher und bewussten Verzicht auf maximale Rechengenauigkeit macht er neuronale Netze deutlich energieeffizienter und praxistauglicher, etwa in Fahrzeugen, Wearables oder der Medizintechnik.
Impulse für eine neue Generation von Forschenden
„Die Werner-von-Siemens-Fellows zeigen mit ihren exzellenten Arbeiten, wie wichtig neben Neugier und Mut auch Beharrlichkeit ist, um Fortschritt in Schlüsseltechnologien zu ermöglichen. Sie treiben wissenschaftliche Forschung nicht nur in strategisch wichtigen Feldern voran, sondern richten ihren Blick auf Anwendungen mit gesellschaftlichem Nutzen. In diesen herausragenden Talenten steckt genau das Innovationspotenzial, das wir als Gesellschaft und Innovationsstandort brauchen“, sagt Prof. Dr. Cornelia Denz, Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring.
Die Auszeichnung richtet sich an Forscher:innen aus den Natur- und Technikwissenschaften in frühen Karrierephasen und ist mit einem Preisgeld von jeweils 10.000 Euro dotiert. Die Werner-von-Siemens-Fellows werden von Mitgliedern des Stiftungsrats, darunter Träger:innen des Werner-von-Siemens-Rings, vorgeschlagen und von der Stiftung ernannt. Neben der finanziellen Anerkennung erhalten sie Zugang zu einem exklusiven Netzwerk aus Spitzenforschung und Industrie. Ziel des Programms ist es, vielversprechende Talente frühzeitig sichtbar zu machen, sie langfristig zu begleiten und Impulse für eine neue Generation von Forschenden zu setzen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre im Dezember verliehen.
Hochrangige Gäste aus Wissenschaft und Industrie
Zur feierlichen Veranstaltung begrüßte Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorstandsvorsitzende der TRUMPF SE + Co. KG, die Gäste. Zu den weiteren Redner:innen zählten Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und Prof. Dr. Peter Middendorf, Rektor der Universität Stuttgart. Prof. Dr. Katharina Hölzle, Technologiebeauftragte der Wirtschaftsministerin und Leiterin des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart sowie des Fraunhofer IAO leitet die Diskussion und führt durch den Abend.
Gastgeber der diesjährigen Auszeichnungsveranstaltung war Dr. Michael Kösters (TRUMPF), der gemeinsam mit Dr. Peter Kürz (ZEISS SMT) den Werner-von-Siemens-Ring 2024 erhielt. Sie wurden gemeinsam mit dem gesamten Team ihres jeweiligen Unternehmens für ihre bahnbrechenden Entwicklungen auf dem Gebiet der High-NA-EUV-Lithografie geehrt – einer Schlüsseltechnologie, die die Mikrochipherstellung auf ein neues Niveau hebt. Damit verbindet die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring Spitzenforschung über Generationen hinweg: von den Pionier:innen der Technikwissenschaft zu den Talenten, die die Zukunft gestalten.
Über die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring
Die Auszeichnung von Lebensleistungen in Technik- und Naturwissenschaften, die Förderung von Forschungstalenten sowie die Förderung der aktuellen Technikforschung sind erklärte Ziele der Stiftung. Der Werner-von-Siemens-Ring und die mit dem Werner-von-Siemens-Rings ausgezeichneten Persönlichkeiten sind seit mehr als 100 Jahren wichtige Orientierungspunkte und Motivation immer neuer Generationen von Forscher:innen in den Technik- und Naturwissenschaften. Dafür engagieren sich im Stiftungsrat sowohl Ringträger:innen als auch hochrangige Vertreter:innen technisch-naturwissenschaftlicher Fachgesellschaften: der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, des Stifterverbands, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des Deutschen Verbands Technisch-Wissenschaftlicher Vereine. Der Werner-von-Siemens-Ring gilt als die höchste deutsche Auszeichnung für Personen, die durch ihre Leistung technische Wissenschaften wesentlich vorangebracht oder als Forschende neue technische Wege erschlossen haben.
Der Werner-von-Siemens-Ring wird seit 1916 verliehen. Die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH betreut die Geschäftsstelle der Stiftung.