Portraitfoto vom Joachim Milberg
Ringträger 2017

Joachim Milberg

* 10. April 1943 in Verl, Westfalen

Der Rat der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring beschloss am 13. Dezember 2017, Herrn Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen als Produktionsforscher in der Automatisierung und Robotik, als Unternehmenslenker in der Automobilindustrie sowie zur Gründung und Umsetzung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften den Werner-von-Siemens-Ring für Verdienste um Naturwissenschaft und Technik zu verleihen.

Bahnbrechender Produktionsforscher, erfolgreicher Unternehmer und Vernetzer der Technikwissenschaften

Portrait Joachim Milberg

„Zukunft ist für mich da, wo Innovationen ernst genommen werden und wo Ideen erfolgreich umgesetzt werden.“

Joachim MIlberg, Ringträger 2017

Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg wurde 1943 in Verl geboren. Nach der Ausbildung zum Maschinenschlosser bei Gildemeister und dem anschließenden Studium der Fertigungstechnik an der Staatlichen Ingenieurschule Bielefeld sowie dem Studium der Fertigungstechnik an der Technischen Universität Berlin absolvierte Joachim Milberg 1971 seine Promotion zum Dr.-Ing. 1972 stieg er in das Management des Maschinenbauers Gildemeister ein. Als Leiter des Geschäftsbereichs „Automatische Drehmaschinen“ hatte Joachim Milberg ab 1978 wesentlichen Anteil an der Sanierung des Unternehmens. 1981 wechselte er als Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften an der TU München zurück in die Wissenschaft. Zwischen 1991 und 1993 war Joachim Milberg Dekan der Fakultät für Maschinenwesen der TU München. 1993 wurde er in den Vorstand der BMW AG berufen. Dort verantwortete er bis 1999 das Ressort Produktion. Von 1999 bis 2002 war er Vorstandsvorsitzender der BMW AG und von 2004 bis 2015 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der BMW Foundation Herbert Quandt. Während seiner Tätigkeit als Professor an der TU München hat Joachim Milberg wesentliche Grundlagen zur Weiterentwicklung der rechnerintegrierten Konstruktion und Produktion geschaffen. Besondere Arbeitsschwerpunkte waren Automatisierung und Robotik. Daraus ergaben sich wichtige Impulse zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Im Jahre 1988 wurde Joachim Milberg mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet, einem der bedeutendsten deutschen Forschungspreise. Nach seinem Wechsel in den Vorstand der BMW AG verantwortete er zunächst das Ressort Produktion. Eine flexible Produktion sah er als entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Deshalb baute er den BMW Produktionsverbund konsequent zu einem der flexibelsten in der Autoindustrie aus. In seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der BMW AG prägte Joachim Milberg das Unternehmen durch die konsequente Ausrichtung auf die Premium-Mehrmarkenstrategie. Dazu gehörte auch die Überwindung der Rover-Krise. In diese Zeit fällt darüber hinaus die Entscheidung für ein neues Automobilwerk in Leipzig und für die Aufnahme der Automobilproduktion in China. Durch den frühzeitigen Fokus auf ein Engagement der BMW Group in China konnte das Unternehmen von der dynamischen Entwicklung des Marktes profitieren. Im Jahr 2002 wurde acatech, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, ins Leben gerufen. Joachim Milberg war Gründungspräsident und einer der stärksten Treiber dieses Projekts. Ziel der Akademie ist es, den Dialog von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu fördern. Sie setzt sich für nachhaltiges Wachstum durch Innovation ein. „Zukunft ist für mich da, wo Innovationen ernst genommen werden und wo Ideen erfolgreich umgesetzt werden“, so Joachim Milberg. Joachim Milberg war Innovationsberater in der Regierung Schröder und wurde von Bundeskanzlerin Merkel in den „Rat für Innovation und Wachstum“ berufen. Ihm wurden eine Reihe hochrangiger Ehrungen und diverse Ehrendoktorwürden zuerkannt.

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