Stiftung Werner-von-Siemens-Ring | Jungwissenschaftler:innen 2023

Jungwissenschaftler:innen 2023

Janine George

Die Auszeichnung erfolgt in Anerkennung seiner herausragenden Arbeit zu innovativem Materialdesign mit computerbasierten Methoden.

Janine George im Kurzportrait

Neben ihrer Tätigkeit als Leiterin der Nachwuchsgruppe „computergestütztes Materialdesign“ an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) wurde Janine George Anfang September als Professorin für Materialinformatik an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen. Dort lehrt sie, wie mithilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz und quantenmechanischer Berechnungen die Entwicklung neuer Materialien beschleunigt werden kann. Durch ihre Arbeit können im großen Maßstab Informationen aus der Analyse chemischer Bindungen mit anderen Materialeigenschaften kombiniert werden, um so chemische Regeln zu überprüfen, oder neue abzuleiten und darüber hinaus auf der Basis maschinellen Lernens Modelle für Materialeigenschaften zu entwickeln. Durch die Anwendung solcher Regeln und Modelle wird die Suche nach optimierten Materialien z.B. für elektrische Batterien oder Solarzellen beschleunigt. Janine George leistet mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.

Bild: BAM

Marcus Grum

Die Auszeichnung erfolgt in Anerkennung seiner herausragenden Arbeit zur  KI-basierten Gestaltung von Anwendungsystemen.

Marcus Grum im Kurzportrait

Neben seiner beruflichen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik ist Marcus Grum Mitglied des Vorstands des Instituts für Wirtschaftsinformatik und Digitale Gesellschaft e. V. Er hat mit Hilfe künstlicher neuronaler Netzwerke (KNN) das Forschungsfeld des prozessorientierten KI-basierten Systemdesigns erschlossen. KNN sind in der Lage, Sinneseindrücke und Wissen schnell und effektiv in verteilten Netzwerkstrukturen parallel zu verarbeiten. Dank des entwickelten Konzepts können positive Aspekte von KNN auf das Management von Geschäftsprozessen übertragen und die Nutzung von KNN-Wissensverarbeitungsmechanismen zur modellbasierten Simulation sowie Verbesserung von Systemen und Prozessen ermöglicht werden. Marcus Grum ist es damit bereits gelungen, Produktionsmaschinen auf Basis neuronaler Anweisungen zu steuern und zu verbessern, indem Vorhersagen über den Verlauf von Produktionslinien getroffen, auf Umweltanpassungen reagiert und Produkte mit Hilfe von KNN-basierten Instruktionen produziert wurden.

Portraitfoto von Marcus Grum. Bild: privat/Marcus Grum
Bild: privat/Marcus Grum

Florian Schiegg

Die Auszeichnung erfolgt in Anerkennung seiner herausragenden Arbeit zu vernetzten, intelligenten Transportsystemen.

Florian Schiegg im Kurzportrait

Florian Schiegg promovierte über vernetzte intelligente Verkehrssysteme und trug dazu bei, neue V2X-Dienste zu entwickeln, darunter verbesserte Satellitennavigation, Warnung vor kritischen Verkehrssituationen, Teilen von Objekten, die von Sensoren erfasst wurden und Koordination von Fahrmanövern. Eines seiner Forschungsziele ist ein besseres Verständnis des situationsabhängigen Informationswerts. Basierend auf seiner Analyse entwickelte er einen dezentralen, informationswertbasierten Ressourcenallokationsmechanismus, der die Nutzung des Kommunikationskanals optimiert. Wesentliche Teile seiner Dissertation sind in europäische Normen eingeflossen und tragen zum flächendeckenden Einsatz von V2X bei.

Yvonne Späck-Leigsnering

Die Auszeichnung erfolgt in Anerkennung ihrer herausragenden Arbeit zum computergestützten Design von Betriebsmitteln und Systemen der Hochspannungstechnik.

Yvonne Späck-Leigsnering im Kurzportrait

Dr. Yvonne Späck-Leigsnering leitet eine Nachwuchsforschungsgruppe am Institut für Teilchenbeschleunigung und Elektromagnetische Felder sowie ein Projekt im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Transregio 361 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Als Athene Young Investigator erforscht die Wissenschaftlerin derzeit die technische Umsetzbarkeit der Energiewende und hat sich zum Ziel gesetzt, Produkte und Systeme durch mathematische Modellierung und Feldsimulationen zuverlässiger und sicherer zu gestalten. Dr. Yvonne Späck-Leigsnering trägt durch ihre Zusammenarbeit mit der Industrie einen bedeutenden Beitrag zur Technologieführerschaft Deutschlands im Bereich erneuerbarer Energien sowie zur gesellschaftlichen Akzeptanz der notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung der Energiewende bei. Ein konkretes Beispiel ist die Verfügbarkeit von zuverlässigen, unterirdisch verlegbaren Höchstspannungskabel. Späck-Leigsnering ist zudem bei der Robert Bosch GmbH beschäftigt.

Foto von Dr. Yvonne Späck-Leigsnering, die vor einem Bücherregal an einem Schreibtisch sitzt und ihren Kopf mit der linken Hand abstützt
Bild: TU Darmstadt/Katrin Binner